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Lernen über Erfolg

 

Ein Hund lernt dann, wenn er den Wunsch hat eine bestimmte Handlung zu wiederholen, weil sie sich für ihn positiv ausgewirkt hat und er mit ihr ein Erfolgserlebnis verbindet.

Die Belohnung wird somit als Erfolg und Bestätigung verstanden und  bewirkt eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit.

 

Was empfindet ein Hund als Belohnung?

Es ist wesentlich besser und unmissverständlicher, an dieser Stelle erst gar nicht von Belohnung, sondern vielmehr von Bestätigung zu sprechen.

Jede Art von Bestätigung bestärkt den Hund in seinem Handeln.

 

Die bewusste Bestätigung:

Die mittels Körpersprache oder verbalem Ausdruck gezeigte Freude des Menschen sofort nach dem gewünschten Verhalten des Hundes ist die wichtigste Art der Bestätigung.

Das Lob wird ausgedrückt durch das reine Gefühl der Freude.

 

Die Stimme: (vor allem die richtige Stimmlage ist wichtig)

 

Die Körpersprache:

Durch eingeübte Worte, wie „brav tüchtig super oder gut hast du das gemacht“.

 

Berührungen: (streicheln, tätscheln.)

 

Spielzeug:

Das Spielen selbst: Durch richtiges Bestätigen kann man motivieren, erfreuen, und das Selbstbewusstsein des Hundes steigern, ihm helfen seine Ängste zu überwinden.

Aber nur dann, wenn der Hund Ihr Handeln tatsächlich als Belohnung empfindet.

 

Das Ausweichen:

Der Mensch umgeht unangenehme Situationen, um unerwünschtem

Verhalten des Hundes vorzubeugen, weichen viele Hundebesitzer aus, indem sie zum Beispiel schnell um die Ecke biegen, wenn Jogger oder andere Hunde entgegenkommen.

Als erste Reaktion auf einen überreagierenden, aggressiven oder ängstlichen Hund ist das Ausweichen akzeptabel, weil es auf das Tier stress mindernd wirkt. Doch im Verlauf der Zeit sollten Sie als Leitfigur wirkliches Führen lernen. 

Ansonsten ist die Tatsache, dass man ausweicht (es sei denn, es findet ein aktiver Angriff des Entgegenkommenden statt) bereits ein Missstand, weil sie bedeutet, dass der Hund bei seinem Menschen nicht genug Orientierung und Sicherheit findet.

Natürlich bemerkt der Hund das Ausweichen und fasst es sofort als Unsicherheit des Menschen auf.

Aus diesem Grund meint er, die Führung und damit auch die Verteidigung des Menschen übernehmen zu müssen.

Das Ausweichen bestätigt und fördert dann das unerwünschte

Verhalten ihres Hundes, statt es zu beheben.

 

Die negative Bestätigung:

Zur Bestätigung gehören nicht nur Belohnung oder Erfolg, sondern es kann sein, dass der Hund Verhaltensweisen des Menschen als Bestätigung empfindet, die der Mensch aber ganz anders meint.

 

Schimpfen und Schreien des Hundeführers:

(diese Art der Beachtung kann von einem Hund der zuwenig Aufmerksamkeit erhält und zuwenig Beschäftigung hat, immer noch als Erfolg und als deutlich angenehmer empfunden werden als ständiges ignoriert werden.)

 

Falsches Beruhigen:               

(Sie loben oder beruhigen Ihren Hund im falschen Moment,

nämlich genau dann, wenn beispielsweise Angst hat oder

aggressives Verhalten zeigt.)

 

Hektik, Unbeherrschtheit oder Laut werden des Menschen:

(der Hund kann dies sehr leicht missverstehen, weil er darin

eine Verteidigungsbereitschaft seines Menschen sieht und sich sofort in eine Kampfgemeinschaft gegen vermeintliche

Bedrohung von außen versetzt fühlt.)

 

Widersprüchliches Verhalten des Menschen:

(Der Mensch weiß, dass das Verhalten des Hundes nicht richtig war, weil der zum Beispiel nach dem ungeliebten Nachbarn geschnappt oder ihn angeknurrt hat, der Mensch tadelt den Hund, aber innerlich freut er sich über dessen Heldentat.)

 

Schmerzminderung:

(Der Hund zeigt das gewünschte Verhalten nur deshalb, weil er dadurch Schmerz vermeiden kann, läuft beispielsweise nur

deshalb perfekt bei Fuß weil er bei jeder Abweichung

Schmerzen durch die Einwirkung eines Krallenhalsbandes

zugefügt bekommt.)

 

Irrtümer ignorieren, nicht bestrafen:

Es ist ein schwerer Fehler, dem Hund irrtümliche Leistungen  abzuverlangen, die er gar nicht oder noch nicht erbringen kann oder ihm Anweisungen zu geben, zu deren Befolgung er noch nicht in der Lage ist, weil er beispielsweise die Kommandos noch gar nicht gelernt hat.

 Für den Hund wird es besonders schlimm, wenn der Irrtum, dem er erlegen ist und der bei ihm ein bestimmtes Verhalten ausgelöst hat, vom Menschen verursacht wurde und wenn der Mensch sein falsches Handeln nicht bemerkt, folglich den Irrtum des Hundes nicht erkennt ( oder nicht erkennen will was öfters vorkommt, als man meinen sollte), und den Hund dann sogar noch dafür bestraft.

Der Hund kann in einem Teufelskreis aus Strafe, Angst, Beschwichtigung und neuer Strafe derart in Panik geraten, dass die Situation außer Kontrolle gerät.

 

Welche Art der Bestrafung kann ein Hund verstehen?

Auch ein Mensch darf irgendwann einmal sauer werden.

Mit irgendwann meine ich aber keine Situationen, in denen das Fehlverhalten des Hundes auf falsche Behandlung durch den Menschen zurück zu führen ist.

Vielmehr meine ich damit Situationen in denen der Hund seine Grenzen austestet.

In exakt diesen  Momenten ( und nicht etwa Zeitverzögert) dürfen Sie ruhig einmal Wütend werden und Ihre Gemütsverfassung durch Tadel zum Ausdruck bringen.

 Auf die Übertragung reiner Emotionen im Sinne von Unmutsbekundungen wird Ihr Hund sehr viel stärker und besser reagieren – sofern Sie dabei niemals die Selbstbeherrschung verlieren.

 Wie sich eine Bestrafung ( oder auch Belohnung) im Einzelfall auf ihren Hund auswirkt, können nur Sie selbst spüren und beurteilen – unter der Voraussetzung allerdings, dass ihre Mensch- Hund-Beziehung intakt ist und Sie das Sein ihres Hundes kennen und nicht nur den Schein.